Im Oktober vor 30 Jahren war ich mal mit Clara im Kartoffelacker. Der Acker lag am Hang, steil unter dem Bauernhaus, in dem Clara mit ihren Eltern und vier Brüdern wohnte. Claras Bruder Johann trug einen blauen Overall und ging schon mal mit de ...
Diary, 29.10.2020 (mit einer Szene aus „the Piano“)
In einem Zustand kompletter Besinnungslosigkeit konnte ich zusehen, wie jemand seinen Arm mehrmals nach einer wildfremden Person ausstreckte; ich. Eine Stimme rief, ich hörte es: "Give me your hand, please ... please ... give me your hand .... please ...
Frühe Diaries, 2004
6.9.2004 Cote Bleu. Habe das Meer gesehen. Sein Rauschen; ein dunkler Ton, wie Artillerie, die am Felsen zersprengt. Es war so wild, weit draussen, vielleicht schon zwischen Tunis und Marseille Unwetter. Wind, der die Wellen bis an unser ...
Frühe Diarys, 2004
26.7.2004 Die kleine Irakerin spielt Coiffeuse meinem Haar. Über ihre Lippen huscht ein geheimnisvoller Sermon. Ihre kleine Welt. Ihre riesige kleine Welt, versponnen in meinem Haar. (Schnuppern im Tscharnergut in der Kita)
Frühe Diarys, Olympiastadion Berlin, 1998
Olympiastadion Berlin, 1998 Schatten fällt auf die Stiegen, welche an den Himmel grenzen. Die Plätze, braune Plastikbänke, die von weiten wirken wie in die Luft gebaute Springhürden oder rostige Haarnadeln, sie sind geräumt. Es ist Sonntag. Es gibt ...
Words, Poem von Silvia Plath
von Sylvia Plath: Axes after whose stroke the wood rings, and the Echoes! Echoes, travelling from centre like horses. The sap wells like tears, like the water striving to re-establish its mirror over the rock. The drops and ...
Frühe Diaries oder the Anti-Bridget-Diaries, 1996 im Beaurivage
Beaurivage, Thun, 1996 8.12.1996 Auf diesen Reisen schreiben. Die Tage in der Lichterlose verbracht. Fahre in die Nächte hinaus; schon haben sich die Lichter verschlossen. So fahr ich vom lichterlosen Tag in die verschlossenen Räume der Nacht. ...
Curriculum Vitiosus, Anfang, 2019
Kurz vor meinem neununddreissigsten Geburtstag überkam mich eine so paradoxe unbegründete Angst, dass ich mir wünschte, verrückt zu werden. Ich wollte nicht eigentlich debil sein, aber wenn ich genügend verrückt sein würde, wäre es mir vielleicht mög ...
2.30 AM (ante meridiem)
Ein harziges Quietschen wie immer um diese Zeit. Der erste Rollladen geht hoch. Schichtarbeit, vielleicht. Gleichzeitig dreht oben jemand denHeisswasserhahn auf, ein Nachtbad für Ausflügler, glücklicke Zwei. Als Kinder haben wir uns in der Wanne ...
Diary: Kunscht isch umsunscht
Solange ich es mit dem Schreiben nicht ernst meinte, fand ich Schreiben eine tolle Sache. Je ernster ich das Schreiben betrieb und also je besser ich werden wollte darin (für mich und nach meinen Massstäben), desto unangenehmer ist es mir geworden, d ...