Unconfessional, Animal, Poet, Proll, Myalgische Encephalomyelitis, g.93.3, der Körper, das Gefängnis
leider immer noch Neglect u.a. in der reichen CH kein Geld für die Erforschung dieser multisystemischen Erkrankung,
die mich (und viele andere!) seit 2016 zw. 20 und 24 Stunden ans Bett fesselt, 2003 erstmals berentete.
Jetzt, durch Long-Covid wird Chronic-Fatigue-Syndrom, wie man die Krankheit zutiefst bagatellisierend und zynisch nennt,
wieder neu auftauchen. Die Trigger für ME sind nahezu immer Infektionen, manchmal multifaktoriell, das heisst durch
komorbiden physischen Stress/physisches Trauma….
Noch ein Wort: bevor du urteilst und psychopathologisierst (woauf wir leider im grossen Stil trainiert werden):
du bist die Summe deiner Erfahrungen, vielleicht sogar zellulär. Wenn deine Erfahrungen in einer frühen lebensbedrohlichen und
chronisch lebenslangen Krankheit bestehen, die deinen Wirkungsbereich zudem aufs äusserste einschränkt, und die in der
gesundheitspolitischen Debatte nicht mal vorkommt, die nicht existiert, obschon die Krankheit
seit 1969 bei der WHO verlinkt ist, wenn die Grundhaltung von Ärzten und Gesundheitssystem dir über Jahrzehnte
in Abwehr, schädlichen Fehldiagnosen und Gleichgültigkeit entgegenschlägt,
dann kann die Art, wie du deine Erfahrungen beurteilst, nicht „positiv“ ausfallen. Dies ist mein Fazit auch auf
verschiedene „Vorwürfe“ hin, ich sei mangelhaft positiv. (was ich nicht mit Konstruktivität gleichsetze).
Positivität ist für mich nicht konstruktiv, es sei denn, sie ist kreativ und schöpferisch.
Ist unsere Welt kreativ und schöpferisch? Ist der Zwang zur Positivität längerfristig nicht eher giftig?
Was wird da draussen produziert?
Wenn ich da so rausschaue, dann glaube ich, dass der fehlende negative Kontrast, der Tod und somit auch
der Tod des Eros, das Andere, massiv in den Hinterhalt geraten.—
Die Summe deiner Erfahrungen bestimmt dein Wirken. Wenn du Wirken kannst, dann wirkt das auf dich
zurück und ein Ausgleich kann stattfinden. Wenn dies nicht möglich ist, dann fällt dein Wirken auf dich
zurück und erschlägt dich irgendwann.
Dieses Wirken ist so gut wie unmöglich im Fall von schwerer Myalgischer Encephalomyelitis, g.93.3.
Jeder, der im Dead-Playing-Syndrom (wie die Krankheit auch genannt wird, treffend) liegt, bejaht
das Leben daneben jeden Tag mit seinem blossen Überleben. Dies fängt damit an, dass er so gut
wie keinen Morgen aufstehen kann. So gut wie jeden Tag in einen Steinhagel andauernder schwerer
und vielfältiger Grippesymptome erwacht. Über Stunden reglos liegt, bis die Schwäche eine
Aktivität zulässt. Eine Aktivität, die bereits nach kurzer Zeit wieder neue neurologische und immunologische
Symptome vom Zaun bricht….
ME ist die lebende Hölle. Man könnte damit ein Heer von kaltblütigen Despoten lahmlegen…..—–
Ich habe mich lange geweigert, mich auf ME zu reduzieren. Mein Drang, schöpferisch tätig zu sein,
war zum Beispiel vor der Krankheit da.
literarische Orientierungen oder nein: Lebensorientierungen von mir waren : Sylvia Plath, Thomas Bernhard,
E.M. Cioran, Robert Walser, keine respektive die Umstände
https://www.youtube.com/channel/UCvpHpjb6rvj3MIoRtmbe3Yw?view_as=subscriber
Jeanne Stürmchen unconfessional, on youtubehttps://www.youtube.com/watch?v=jbmns0fPg-Q&list=UUvpHpjb6rvj3MIoRtmbe3Yw&index=14
Es sind nur Versionen. Möglichkeiten ausserhalb des Virtuellen gab es in den letzten zehn Jahren wenige. Fundamentaler Mangel an Realität, Begegnung und Berührung. Sutersche Poetology; das ist einzig der Versuch, diesen „Dreck“ zu verstoffwechslen, in für mich lesbare „Poesie“ zu verwandeln—–
Ihttps://www.youtube.com/watch?v=jbmns0fPg-Q&list=UUvpHpjb6rvj3MIoRtmbe3Yw&index=14