ich bin über dem Nebelmeer. Um die Lage zu beurteilen. Stehe an einer Stelle lupenrein, als ich Selbst. Inhaliere saumloses Blau, so, schau- Ich atme ein und atme nicht aus. Ich denke: nie liessest du dich fallen. Vielleicht we ...
ich will nach Bauchstern auswandern
Ich will nach Bauchstern auswandern, Lichterort, wo jene hingehen, wenn sie klein werden. So hell wie nur die Nacht sein kann. Kranke, Krüppel und Verabschiedete ihre Leuchter hinein werfen, blind gefolgtem Unglücksstern. Weite, die das End ...
Retro: Diary 2003 (2)
29.6.2003 Sehr geehrter Herr W. Habe ich Ihnen schon von meinem „Wehrmachtsbüchlein“ erzählt? Es hängt über meinem Bett und ich trage dort die Jungs ein, mit denen ich irgendwie in eine Art Austausch gerate. Es ist ein ziemlich leeres Büchlein, denn ...
Prosa_Retro: Das Geschäft. Für die First Liga bin ich zu sehr Stengel (Fragment 2009)
Vor mir erstreckt sich die Bahnhofstrasse schon recht verlassen und ausgeweidet im blassgelben Licht der Strassenlampen. Unter dem Schutzdach der Zigarren Dürr bleibe ich stehen und lese: „Die spezielle Tabakmischung und das eigens für Davidoff in Ecuador kultivierte, an der Sonne gereifte dunklere Deckblatt geben diesen Cigarren einen charaktervollen Geschmack.“ Dürrs Zigarren sind in perlmuttfarbige Folien verpackt und lehnen an fein geschnitzten Holzschächtelchen. ...
Retro: Marbach-Fragmente (aus den Unstillbaren, 2, 2002)
2001/2002 war ich drei Monate lang auf Marbach, weil ich in eine komische Krise geschlittert war: ich liebte meinen Doc und Lebensretter nicht mehr mit dem Körper, ich war auf einmal von ihm getrennt und aus der Ganzheit unserer Verbindung gefallen. Ich k ...
Retro: Zwischensaison (aus den Unstillbaren 1, 2002)
Zwischensaison (aus den Unstillbaren) Mit Sechsundzwanzig, im November war’s, spürte ich auf einmal, dass ich Doc nicht mehr liebte. Wir standen an der Haltestelle eines Vororts und warteten auf den Bus, der uns zurück bringen sollte. Autos, Last ...
14.11.2020 #pwME
Ich sehe keinen Ausweg. Tagsüber kann ich mich nicht mehr regen vor Schwäche und Übelkeit. Meine Angehörigen "grollen" mir, weil sie selbst hilflos sind, werfen sie mir vor, sie abzulehnen. Mein Arzt sieht mich in der psycho-Reha, hab ihm 3mal den Merkzet ...
Frühe Diaries, 2003, the Jungfraujoch-Guy
7.3.2003 Kleiner, rabiater, nicht allzu feinfühliger Vulkan, this american-guy. Es war ein Frühlingstag mit Föhn und faserigen Wolkenschliern. Die Vögel flatterten in Scharen über unsere Köpfe, während wir Schlittschuh liefen- es war schön. Die wellige ...
Frühe Diaries, 2002, the meni
9.2.2002 Russische Party bei Gaby. Soviele Männer, wie ich in einem Jahr sehe. Im Schummellicht des Dachstocks, familiär. Russische Band, sentimental, schwermütig. Die russischen Männer dunkel, auratisch. Gabies Anhang: Trainer-Jäcklein-Studenten, lust ...
Frühe Diaries, 2000
10.11.2000 Ein Leben der inneren Bewegung gewidmet muss in der Selbstaufgabe oder dem Irrenhaus enden. Und doch bin ich Minimalist, euphorisiere nur mich selbst. Ein einziger Satz, der mich in Erregung versetzt, weil er vielleicht meinen Nerv getroffen ...