Bereits nach kurzer Zeit wird der junge Protagonist Hans Castorf von der seltsam lebhaften Ausstrahlung der Tuberkulose-Kranken im Sanatorium irgendwie angesteckt. Selbst neigt er zu Hypochondrie, und als er mit einer leicht erhöhten Temperatur zu Hofrat Behrens zum Lungenröntgen geschickt wird, meint dieser, es sei da ein kleiner „Fleck“. Nun tritt Hans Castorf aufeinmal über in diese Spähre der Kranken, die von Übermut, Sterben, Lebenskraft und Überdruss gezeichnet ist. (Dekadenz?) Und die ihn sowohl anzieht wie abstösst. Es ist unklar, wie krank Castorf ist, und welche Überlegungen dazu führen, dass er sieben Jahre im Sanatorium bleibt, quasi, bis das Sanatorium wegen des Ausbruchs vom 1.Weltkrieg die meisten seiner Patienten mit einem Schlag entlässt, auf jeden Fall jene darunter, die eben Kurgäste waren (zweiter Klasse v.a.) und nicht unbedingt Patienten …..
„Aber warum sind sie denn bei so schwerer Krankheit so übermütig?“, fragt Castorf den humanistischen Gelehrten Settembrini. (die parodistische Darstellung eines Humanisten.) Settembrini sagt: „Mein Gott, sie sind so frei!“
Und:
„Ingenere, wissen Sie, was es heisst, dem Leben verloren zu gehn? Sie betrachten doch nicht Krankheit als ehrwürdigen Ersatz für das gewöhnliche, einfache Arbeitsleben?! Mit der Krankheit zu sympathisieren ist Verwirrung, weil die Krankheit geradezu widermenschlich (!) ist und erniedrigend.“
Castorf: „Aber die Krankheit macht die Menschen auch edel und klug und befreit sie vom Alltäglichen.“
Settembrini: „Wenn ein Mensch krank ist, ist er nur noch Körper.“
(vieldeutiger Dialog ziemlich am Anfang des Buches.)