kleine Revisionen an der Blindbewerbung_Glaubenssatz_3

… Ob das jedoch reicht, dass ich mich gegen andere Bewerber durchsetze, kann ich natürlich nicht sagen. Diese Entscheidung liegt allein bei Ihnen. Entscheiden Sie sich gegen mich und erteilen mir eine Absage, nehme ich Ihnen dies aber bestimmt nicht persönlich. Schliesslich gibt es immer Tausende und Abertausende, auch unter den Menschen mit sogenanntem Handicapés, die alles besser können, als man selbst.

Wenn ich sage, dass ich über eine Jobabsage von Ihnen nicht traurig oder gar verbittert bin, bedeutet das aber nicht, dass es mir mit der Blindbewerbung nicht ernst gemeint ist oder ich die Niederlagen, die ich im Leben einstecke, aus irgendeinem Grund nicht persönlich nehme. Gerade eine Diagnose wie die F.60. 31, Persönlichkeitsstörung vom Typ Borderline Persönlichkeit, emotionale Instabilität, zum Beispiel, die nehme ich höchst persönlich! Ebenso, wenn mir jemand die Freundschaft quittiert oder Ihnen meine Nase missfällt, obwohl sie eigentlich relativ ansehnlich ist. Okay, ich denke zwar oft, dass diese Nase nicht perfekt ist, denn alles ist ja relativ, und es kommt immer auf die tägliche Perspektive, Laune und andere Faktoren an. Auf alle Fälle gibt es da vorne an der Spitze meiner Nase einen kleinen Buck, von dem ich spüre, dass er mich als Ganzes unvollkommen macht.

Und das muss ich fühlen! Diese Unvollkommenheit trifft mich höchstpersönlich!  Aber doch nicht so etwas Unpersönliches und gewissermassen Beliebiges, wie eine Jobabsage! Der Arbeitnehmer, tschuldige, wenn ich das mal so sage, bindet von einer Bewerberin ja nicht das in seinen Arbeitsprozess ein, was die Bewerberin in Tat und Wahrheit zu bieten hat, ich meine, wenn die Bewerberin Pech hat, sondern er verlangt etwas ganz anderes, das sich jeder Angestellte auf Wunsch des Betriebs zuerst einmal aneignen muss!

Früher ja, als ich noch ein Kind und junges Mädchen war, als Jeannekind, da nahm ich eine Absage noch persönlich! Schulberichte trafen mich in meinem ersten Leben, meinem Angstleben, zum Beispiel im Innersten, so sehr besass ich die dumme Angewohnheit, immer alles auf mich zu beziehen. Eine vielleicht nicht mal gerechte oder beliebig daher gesprochene Abweisung aus dem Mund eines Lehrers, Erziehers, Elternteils, Wichtigtuers, Unwissenden undsoweiter; all das traf mich höchst persönlich!

 

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