Blutbahnen-
ich denke mir euch als aus einem Weinen oder Lachen
geschnittene Girlanden, die sich öffnen und runterfallen ins zapfengelockte
Meer. Nun ist es zu spät. Knochen-
ich denke mir euch als lange Nasen von Marionetten, an vier Fäden
geführt durch einen lichten, aber labyrinthischen Wald. Muskeln-
ich denke mir euch als zwei Ahornpropeller, die ein Lüftchen sich auf
die Nase klemmt, bevor ein Stürmer in Steigeisen naht. Herz-
du könntest ein Pfau sein, der mit gespreizter Fächerkrone von irisierendem
lau gewichtig durch den Hof patrouilliert. (kleine Piksesteinchen in deinen Fängen.)
Bauch, dich stell ich mir als Stube vor, die ein schrulliger Antiquar bewohnt,
erstellt mit lauter Gerümpel von unschätzbarem Wert. Aber du brauchst
dich nicht einzubilden. Ohren-
ihr seid für mich Balkone, die nach einem Wolkenstimmbruch begossen
werden wollen mit den Atempausen des Taus, der über meinen Efeu hängt, den
vorletztjährigen. Ich mag Opern, die sich verirren. Synapsen-
ich denke mir euch als Kaulquappen, die in einem zwielichten Schüttelbecher aus
verzuckertem Milkshake zappeln, während die Frösche von Gémenos mit funkelnden
Hälsen den uralten Stein mit der Pascalbüste bequaken. Augen-
ihr seid zwei Sonnenblumen auf Stengeln, ihr neigt euch leicht und verstreut
schwarze Kerne, aus denen wieder Sonnenblumen auf Stengeln steigen. Ich
bewundere euch, ob eurem undurchsichtigen Nichtstun. Lungenflügel-
ihr seid zwei Waben, die eine voll Honig für den Seufzer, die andere
die andere ein Schaber, um die nächtlichen Eisbälle vom Flügel
zu schaben. Brust-
in der die Jungschwalben aus dem Nest fallen, verzittern. Achja, Drüsen-
Hinterland Chanel-Puffer, verschlagene, Finger-
geniale kleine Alltagsbeamte. Füsse-
gutmütige Gehörnte (Feuerhörnchen) auf den Zielgeraden.
(7.9.2016)
Leider überladen, MJS.