„Der Liebesclochard, hättest du schreiben können, ist ein Mensch, der alles verliert, sein Dach, seine Vernunft, sein warmes Bett. Wie Nizons Mensch, der in Paris zum Bettler wird, löst er sich schliesslich auf und verschwindet.“
35_the nevermore dialogues
Zuerst, in einem ersten Schritt, über einen langen Prozess hinweg, verlierst du die Hoffnung, dass es für deine Krankheit in zeitlicher Nähe eine Therapie gibt. Diese Hoffnungslosgikeit geht über in die Tatsache, auch ein Prozess, dass dein Leben, so, wie ...
Portrait_Mel
Mel war wohl das, was man hochbegabt nennt. Ich interessierte mich nicht dafür. Äusserlich lief sie immer noch rum wie Kind, das die Mutter angezogen hat. Sie war nicht unscheinbar, ihre aschenen Locken wippten während eines jeden ihres verhakenden Schrit ...
Memory_Carmela
Sie hiess Carmela Milazzo. Ihr Vater arbeitete in der Dorffabrik am Fluss. Ein Jahr lang sass sie direkt hinter mir, und wenn die Lehrerin ihren Namen rief, schnellte ich herum und starrte Carmela Milazzo an. Sie sass da, wie im Traum, sie schien zu sch ...
Memory_Lisa
Lisa war die Schönste im Dorf, aber sie wohnte im abbruchreifsten Haus am Bahndamm. Lisa war allgegenwärtig: ihre wippende Gestalt, sie hatte schon Brüste, ihre blauen, wimpernumkränzten Augen, ihre Stupsnase und die schulterlangen dunkelblonden Locken, ...
Portrait_Mark
Niemand wusste, ob es da einen Vater gab. Auf den Meeren? Oder Diplomat? Die Mutter hatte langes, langes, fettendes Haar. Lieb und verwirrt steckte sie die Kerzen in den Kuchen, aber verkehrt, an Marks Elftem Geburtstag. Bis auf mich und zwei andere s ...
Portrait_Pamela
Pamela war älter als ich, vierzehn vielleicht. Sie wohnte am oberen Ende des Hügels, dort, wo die Strasse flach wurde. Pamelas Eltern, so wurde gemunkelt, hatten nicht gerade eine konfliktfreie Ehe, dafür besass Pamelas Mutter, eine kleine, zierliche Frau ...
Portrait_Blanca
Blancas Vater arbeitete in der Firma Neopac am Bach, ganz in der Nähe, wo er mit seiner Frau und Blanca auch wohnte, in einem Häuschen für ausländische Angestellte. Die Neopac machte Tuben und Dosen, glaube ich. Schon früh, morgens um Sieben war das alte ...
Portrait_Christa
meine erste Freundin war Christa, sie hatte nie Zeit. Bereits im Kindergarten machte Christa für ihre zwei älteren Brüder und die Eltern das Abendessen, Salat und Ravioli. Die Eltern von Christa waren viel beschäftigte Juristen, sie waren viel cooler als ...
3004_Diary_ Schreiben
Ich möchte loslassen und mich der Erschöpfung hingeben, aber ich kann nicht. Immer wieder suche ich nach einem neuen Pfad, dem ich folgen könnte in ein Abfolge von Gedanken. Ich will nur noch arbeiten, nur noch arbeitend ertrage ich die Schmerzen, die aus ...