Andere_über Gerald in „liebende Frauen“ , D.H Lawrence, 1916

‚Und während die Lebenskraft des Vaters zunehmend schwand, verspürte Gerald im Gegenzug immer stärker ein Gefühl des Ausgeliefertseins. Schliesslich hatte sein Vater für ihn immer das Leben schlechthin verkörpert. Solange sein Vater lebte, war Gerald nicht verantwortlich für die Welt. Aber nun, da sein Vater im Sterben lag, fühlte sich Gerald mit einemal ausgeliefert und unvorbereitet auf den Sturm des Lebens, wie der meuternde erste Steuermann eines Schiffes, das seinen Kapitän verloren hat und der sich nun einem schrecklichen Chaos gegenübersieht. Er hatte keine verbindliche Ordnung und keinen Lebensplan geerbt. Die ganze Idee von einer geeinten Menschheit schien mit seinem Vater zu sterben, die integrierende Kraft, die das Ganze zusammenhielt, schient mit seinem Vater zusammenzubrechen, die Teile waren kurz davor, in einer schrecklichen Auflösung zu zerbersten.‘

(D.H. Lawrence, Liebende Frauen, Kap. 17, der Industriemagnat)

Tags: No tags

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *