Alle Änderungen, die du mir vorschreibst, übernehme ich hinterfraglos. Vermutlich würde ich jedes Kapitel streichen, wenn du dies so haben möchtest. Nicht, weil ich glaube, dass du Doktor dieser Sache- Sprache und so – einen Geschmack hast, der alles übertrifft. Ich weiss auch nicht, bis wohin deine Suggestion reicht, dein Herz …. ABER: alles, was du mir aufträgst, im Zusammenhang mit diesem „Werk“ ist mir recht, die formale Anpassung oder die inhaltliche Löschung, das Ausradieren, Ausschneiden…. Zerstören ….. verstehe, es ist so: ich will nicht mehr selber entscheiden und denken als Navigator und Erschaffer meines Romans! Nach so vielen Jahren, da ich dieses Boot alleine führte, will ich nichts lieber, als nie wieder Kapitän sein über eine so subjektive Angelegenheit. Sie droht schon viele Jahre zu ersaufen…. und wenn du, mit ein paar schlanken, treffsicheren Ratschlägen mir diesen letzten Weg weist, dann ist mir alles recht. Es ist grässlich, Literatur an einem Stück zu weben, über so viele Jahre, ohne je mit einem andern Kapitän zusammenzustossen, es ist grässlich, wie gross und bedrückend die Freiheit wird. Wenn dir der Titel nicht gefällt, so ist dieser Titel nach vielen Jahren nicht mehr der Titel. Und ich freue mich, wie wenig mich das alles noch berührt. Wir retten, was noch zu retten ist. Wir machen sauber. An einen Hafen glaube ich nicht. Nein, an Häfen glaube ich nicht. Nicht mal an ihre Silhouetten am Horizont. Greifbar: so muss ein Ziel sein. Greifbar. Ja. Streichen, straffen wir. Lassen wir das Kapitel „Curriculum Absurdum“ in die Mülltonne gleiten. Eine Mülltonne ist kein hermetisch abgeschlossener Raum.