6.9.2004
Cote Bleu. Habe das Meer gesehen. Sein Rauschen; ein dunkler Ton, wie Artillerie, die am Felsen zersprengt. Es war so wild, weit draussen, vielleicht schon zwischen Tunis und Marseille Unwetter. Wind, der die Wellen bis an unsere kleine Bucht treibt. Wassermassen, chaotisch ineinander strömend, wie Gesprächsflüsse nach mehreren Tassen Kaffee, wenn die Zunge flüssig wird. Obenauf knisternder himmelblauer Frottee-Schaum. Musste hinein, wenn auch mit Furcht. Schnell bin ich umgeben von mehr Meer und das stoppt mein Irren für diesen Tag. Dann wandern wir über die Küste. Fliegen über den Abgrund, schwerelos. Drüben die Städte, kalkweiss, angepeitscht von diesem Meer, Marseille, die Stadt, in der ich Kaffee trinken will, nachher und die Gewürze bewundern in den Jutesäcken, gepriesen von Arabern mit erschlagend schönen Augen, tief wie das Meer, schwarz, wie der Glanz über dem Hafen, wenn es Nacht wird. Auf La Madeleine. Königsblau auch der nächste Tag. Im Landesinneren. Mit nackten Füssen von Sternen umspielt: Der Rausch der Zikaden. Die Sprache des Meeres verklingend. Oh, irgendwie Zusammengehen.