Ich habe es jetzt verstanden:
„Sei vernünftig!“
Vielleicht das mächtigste Dispositiv, das ein Mensch in seinem Leben erfährt, wa?“
Sei vernünftig: dies hört das kleine und das grosse Kind.
Sei vernünftig: (dann folgen die Implikationen: wenn du vernünftig bist, dann: bleibst du gesund! dann folgen die Implikationen usw usf.)
Ich denke, heute ist es sehr verwegen geworden, wenn jemand sagt: „Ich will nicht vernünftig sein.“
Das heisst nicht, dass deswegen Vernunft vorherrscht.
Das Gegenteil ist der Fall.
Grässliche Vorstellung: Personen und Institutionen, die glauben vernünftig zu handeln
und keiner sagt ihnen, dass ihr Handeln das Ziel verfehlt:—–
ein Resultat, das menschlich und verantwortungsvoll ausfällt. Für möglichst viele. So etwas.
Oder besser; im Kleineren:
Wer hält sich schon nicht für vernünftig?
Ich weiss, dass ich Schaden anrichte.
„Sei glücklich!“: auch ein Dispositv.
Ich sage den Vernünftigen: Mit dem Dispositiv der Vernunft könnt ihr nicht glücklich sein. Weil Glücklichsein kann kein Dispositiv sein.
(Foucaultsprache ist sehr abstrakt und gewaltig, es hängt ein ganzer Rattenschwanz an einem einzigen Begriff)
(16.4.21)