(mein) Eros brennt wieder.
Seit ich nun in dieser Dialektik feststecke: Thanatos-Eros, ist alles Feuer. Ich weiss, dass Eros die Kraft hätte, mich zu retten.
Aber wenn ich meinen Pfeil aussende, was ganz selten passiert, aber nun wieder einmal passierte, bleibt der Pfeil in mir stecken und ich schwelle an zu diesem Gewitter, das nur Thanatos beheimatet. Ein Unwetter, ergiesst sich, zerschmettert meinen
Körper. Eros brennt, aber Thanatos löscht mit Eishagel. Welch klägliche Überbleibsel.
Ich weiss: je näher ich Thanatos bin, umso lauter schreit Eros.
Ich weiss, dass Eros diese monströsen Ausmasse nur annehmen kann, weil der Gegenspieler ebenso hungrig und
ebenso mächtig und verfressen wütet.
Wie kann das ein menschliches und sogar männliches ER verstehen? Dass ich zerbreche und zu Boden gehe an meinen eigenen ausgesandten Liebespfeilen?!
Sie werden auf die kleine Geste nicht erwidert. Die kleine Geste, auf die ich akurat achte. Keine Erwiderung: (ob
der Getroffene davon weiss oder ahnungslos ist, egal): für mich ist es der Untergang. Ich bin wieder kein Mensch mehr.
(und eine Frau schon gar nicht.)
Ich habe keine Zeit! Ich erwarte, dass der Pfeil, wenn ich ihn aus sende, mitten ins Herz trifft!
Und wenn ich das nicht schaffe, einen Augenblick später schon: werfe ich mich Thanatos schluchzend in
die Arme. Thanatos ist zur Stelle und kühlt den tausendmal zurück gewiesenen Eros mit seinen starken,
trostkalten Einflüsterungen: ich, ich, ich nehme dich in meine Arme und du wirst für immer satt sein.
Mir kannst du das Zuviel geben, diese Überspanntheit, diese Verzweiflung, die die Hingabe zersetzt,
in deren Einseitigkeit du das Leben nur noch fühlst …. bei mir ist Nichts-Als-Hingabe aufgehoben,
ich habe Raum und keine Angst,….von einem armen kleinen, der Dreistigkeit verfallenen Mädchen,
einem Liebesclochard, verschlungen zu werden.
Raven! Get back! Make a joke! Be witty! Raven! Everyday could be my last. (The last day of summer.)
Be witty! Be funny! Sing!