44 nevermore

Mit den Viertausend sf., die wir dem Erpresser in den Arsch schoben, hätten wir theoretisch eine schöne Kreuzfahrt machen können in einem noch unberührten Meer. Ich auf Deck, du, Raven flugs, über mir oder im Heck. Welcher Frieden! Ein leeres Geisterschiff! No Animation. Brot und Fisch und Tee. Nur Weite, Himmel u Wasser und Wind, Regen, Sturm, Möwen und Mücken, tagelang kein Land in Sicht. Die marode Lunge befreit, Langsamkeit. Immer wollte ich mal eine Kreuzfahrt machen. Mit einem Frachter oder Piratenschiff. Auf dem Meer muss einem doch das eine oder andere klar werden. Man darf nur nicht daran denken, wie klein es ist aus dem Blickwinkel der Sterne. Betrachtet man es aus dem Blickwinkel der Sterne, vermutet man, dass wir es zerstört haben. Wir hielten das Meer für riesig und endlos wie die Erde, wir glaubten, die Ressourcen seien endlos. So klein sind wir, dass wir uns massiv verschätzten.

Dies ist der erste und vermutlich letzte Sommer in meinen 47Jahren, in dem ich nicht mit der Haut von Wasser umfangen wurde, vom See oder Fluss, für wenige Minuten. Ein Sommer ohne Tauchen ist wie ein Winter ohne Schneeflocke, ein Haus ohne Fenster, eine Depression ohne Raven, Schafe ohne Glöcklein.

Ein leeres Portemonnaie ist bei weitem kein trockenes Flussbett.

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