3004_und Amourbox, späte

Aber die Ereignisse gehen nicht weg. Man selbst muss weg gehen von sich, vom Alten, neuen Orten zu, man muss Augen sehen, Gesichter, Landschaften usw.

Die Trauma bleiben da, in einem. Und Verwandlung ist nur möglich, wenn man sich selbst weg bewegen kann, wenn neues Erleben neue Intensität, neues Leben für den Körper u die Seele bringen kann…

Nicht für den Geist. Dieser ist resistenter und kann in der Wüste verharren und Wege finden….selbst im Knast…

Aber das andere, da, das sinnliche Erleben, sein Ersterben, kann nicht verwandelt werden, wenn man da bleiben u ausharren muss. Es ist einfach so, dass dann keiner mehr kommt und man dahinwelkt mit den wenigen grossartigen Katastrophen, die einem das Leben (mit Myalgic E.,) als Ereignis schenkte. Als Illumination. Und dann, wenn es vorbei war, als Todesfurcht.

Man hat dann, wenn man ein Überlebender seiner wenigen Ereignisse ist, einen Beweis, dass man ein, zweimal drin war im grösseren Organismus, das Dasein begriffen u ergriffen hat,  Teil war davon. Und einmal nicht Geist, Ghost, der sich selber nicht fassen kann  Nur in der (sinnlichen) Liebe, gegenseitig, war dies möglich.

Natürlich gäbe es unter anderen Umständen Kompromisse, es gäbe Aufgaben, andere, nicht viele, aber einige, in die man sich mit neuer Kraft hineinwerfen könnte, auch im Alter, (so wie Rimbaud der Jäger wurde anderer Art nach der Saison en Enfer).

Aber unter den Umständen einer solchen Stasis ist es nicht möglich. Die Verwandlung im Geist braucht den Körper, die Seele, braucht die Erfahrung, die Praxis, andere Augen.

Ich muss sagen, dass das Leben in einem Körper mit Myalgischer Encephalomyelitis verrotten ist. Dass es eine Nacht ist, die zum ewigen, jahrzehntelangen Tag ohne Anfang und Ende wird. Eine Halluzination, unklar, ob von Aussen oder von Innen.

Alles, was da ist, ist das eigene Bewusstsein, eine geistige Tätigkeit auf winzigem Raum umhüllt von den Schichten der Nacht, der Ferne der Menschen, der Ferne der Verbindungen, der Bilder, der Welt, die eine Erfindung von einem selbst sein könnte. Ja, dies geschieht durch die jahrelange Isolation und Betthaft, und diese wenigen Ausbrüche an die Tür der Aussenwelt verpuffen wie Blasen od Zuckerwarte. Es ist ja dann so, dass man auf einer Art Relief der Erinnerung od alter Postkarte spazieren geht. Aber das, was einem das Gefühl gibt, am Leben gewesen zu sein, ist die Magie einer Begegnung. Oder wenn nicht das; ein Spatenstich in die Erde….

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