3004_Diary & filmzitate

 

„Schwarzi Müüs und Näimaschine, Näimaschine schwarzi Müüs.
Wiissi Müüs und Näimaschine, Näimaschine wiissi Müüs.“

(Dällebach Kari, meine Lieblingsszene: Kari marschiert nachts hinunter zum Nydeggstalden, ein Fuss auf dem Trottoirrand, ein Fuss auf dem Asphalt, Peter Markus singt/marschiert mit ihm im Kanon ebendies: schwarzi Müüs u Näimaschine ….. ich gehe fast jede Nacht zu dieser Szene respektive ich muss zu Kurt Frühs resp Walo Lüönds Kari und mit ihm in diese alten Spunten unter den Lauben, wo die Heilsarmee singt und die schrägen Gestalten dicht an dicht im Wein hocken. Die Lokale dampfen, alles ist lose. Ein ländliches und längst vergangenes Bern mit soviel rührender Wärme …. und Kari …. todtraurig und tröstlich …. manchmal schaue ich einen Film hundertfünfzigmal hintereinander …. Filmszenen sind meine Familie, meine Medikamente …. aber meistens sind es Szenen und Filme in Schwarzweiss mit Menschen, die nicht mehr leben und Geschichten, die vergangen sind, alles, was vergangen ist, beruhigt mich, das zeitgenössische Kino und Fernsehen finde ich unerträglich …. lieblos ….. ich verstehe die Plots nicht …. ich kann keinen Unterschlupf finden, ich brauche diese Sentimentalität und Zugänglichkeit des Alten… vielleicht- paradox- sogar eine Form von Konservativität, ja, sehr wahrscheinlich! Diese Rührseligkeit von Kurt Frühs und Franz Schnyders Figuren haben mir schon über so viele Nächte hinweggeholfen…. wie lange ich nicht mehr in der Junkerngasse war!)

(31.3.22)

Ps: leider kein Videodownloader, daher black

Tags: No tags

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *