3004_23_Diary

Auch in diesem Jahr versuche ich eifrig meinen Pflichten als Konsument nachzukommen.
Ich existiere seit mehreren Jahren als Konsument und werde in Mails und sogar auf meiner WordPress-Seite tausendfach als Konsument angerufen und beworben. Als Konsument bin ich einzig richtig, fleissig und gut;  Als Konsument werde ich angesprochen wie ein ganzer Mensch. Im Konsumieren bejahe ich implizit voll und ganz die „vor-herrschende“ Lebensform. Ich bin vom Wunsch und der Vision …….

nur mit meinem kleinen Hölderlin-Tischchen von der „Kunst“ und etwas Nebenjobs zu leben …..(damals), zu einem Ausläufer eines sich leer drehenden Rads geworden. Da es für mich keinen Zugang gibt zum sozialen Kapital, und ich weiterhin physisch einschränkend krank bleibe, habe ich nicht die Kraft, mich an einer für den Planeten zulässigen Lebensform zu beteiligen.
Ich bin gebunden an die Dekadenz, den Leerlauf, das Nichtstun, die Schönheit, den antiquierten Traum ….. ich bin ein Ausläufer, der nichts beiträgt, da das, was ich beitragen kann, überflüssig ist und nicht mal im freien Tausch genommen werden kann.

Ich sage das alles nicht mehr in Bitterkeit, da ich diesen Pfad beschreiten musste. Ich wünsche mir sehnlichst eine radikale Änderung. Aber unter den gegebenen Umständen kann ich mich nicht aus eigener Kraft aus meiner Bahn befreien. Es würde nur funktionieren, wenn ich an der Gesellschaft partizipieren könnte. Ich weiss nicht, ob ich es jetzt endlich könnte. Der Körper, der doch immerhin etwa 1-3 täglich funktioniert, kann nicht heran, nicht herein in dieses Zentrum ausserhalb von mir. Und das, was ich benötige, als Gegenkraft, stösst mir nicht zu.

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