Ich bin nicht nur ein Arbeiter, Raven, ich kann mich nicht weiter und weiter und ewigs auspressen! Ich kann nicht, weil es nicht natürlich ist, Kunst dauerhaft nur für sich zu machen, ohne Zuschauer. Nicht zwanzig, dreissig Jahre lang, fünf, zehn Jahre, ja, vielleicht, je nach Reifeprozess. Aber irgendwann ist es schädlich und macht krank, zu arbeiten im Dunkeln. Keiner kann das auf Dauer. Wie keiner auf Dauer ohne Interaktion leben kann, Raven. Aber ich habe keine Chance, und ich weiss nicht was ich tun muss, damit jemand an meinem komplexen Werk Interesse findet, ich werde immer abgewiesen, weil ich zu platt zu unliterarisch, zu plump und organisch bin, weil ich unakademisch bin….ich bin müde und vezweifelt, denn ich muss mich auspressen, wie jeder andere Malocher, dem nichts anderes bleibt….. aber ich kann so nicht weitermachen. Der Markt wird mich nie akzeptieren, weil ich einfach bin und anspruchsvoll zugleich, weil ich keine Themen bringe, die alle etwas angehen…..weil ich nur persönlich schreibe, aber das ist obsolet heutzutage, in der Zeit der Auflösung des Ichs. Wie mühselig, dass ich noch ein solches Überbleibsel an Ich bin und kein dynamisches Konstrukt. Was soll ich bloss tun? Ich verschwinde hinter jeder meiner Arbeit, ich bin grau vor Schimmel, mein Glanz besteht nur noch aus Tränen,