14.11.2020 #pwME

Ich sehe keinen Ausweg. Tagsüber kann ich mich nicht mehr regen vor Schwäche und Übelkeit. Meine Angehörigen „grollen“ mir, weil sie selbst hilflos sind, werfen sie mir vor, sie abzulehnen. Mein Arzt sieht mich in der psycho-Reha, hab ihm 3mal den Merkzettel zu schwerer ME gezeigt. Ich kann nicht hier bleiben, am Ort meiner zerbrochenen Beziehung, weil ich die UN-Versöhnung nicht vertrage. Ich kann keine Wohnung suchen, da ich mich tagsüber nicht regen kann. Ich habe zwischen drei und fünf Stunden, bis ich fähig bin aufzustehen und was zu trinken, Essen in der Nacht ganz langsam. Ich habe niemanden, der die physische Situation ernst nimmt im Umfeld. Ich kann mich an niemanden wenden. Die Berge, die vor mir sind, sind zu gross. Die Zeit ist unterteilt in die Stunden, in denen ich mit strampelndem Fuss die strangulierende Übelkeit un den neurosensorischen Wahnsinn aushalte und dem Versuch, irgendwie die psychischen Verletzungen zu metabolisieren. Ich habe mittlerweile eine existentielle Überlebensangst, die mich allein schon „Kotzen“ macht, denn die Situation ist ja so, dass es keinen Ort gibt, wo ich als schwer(st) ME-Betroffene jetzt hin kann. Und ich sehe keine Möglichkeit, wie die höllischen 24h Symptome sich in irgendeiner Form abschwächen, solange die Situation auswegslos ist. Ich fürchte mich davor, das zu tun, was ich in einem ruhigen und friedlichen Moment tun muss. Ich fürchte mich davor, Reissaus zu nehmen! Es sitzt mir im Nacken! Ich bin an der Stelle angekommen, wo ich psychisch die Nerven verliere, meine Kontrollsystem versagt ….

 

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