Die Frage ist, für ein Finale; gibt es eine Möglichkeit für ein versöhnliches Ende? Oder gibt es einen Turn in eine dramatische Fiktion? Ich meine, ich könnte diese banale Story schärfer u dramatischer machen, wenn ich nicht so sehr der Wahrheit verpflichtet wäre. Und sogar die Haarfarbenänderung des Pinsons als Verrat an der Wahrheit empfinde.
Ich glaube nicht, dass ich eine einzige Figur in diesem Buch zum Schlechten fiktionalisiere oder sogar verleumde. Im Gegenteil, ich glaube, dass ich mit meinen Figuren viel nachsichtiger umgehe, als mit ihren Vorbildern aus dem realen Leben. Indem ich Bedingungen für Dialoge und Interaktionen schaffe, die im realen Leben einfach gekappt wurden. Aus rein wirtschaftlichen Gründen.
In meinem Buch wird nun geredet. Was im Leben nicht getan wurde.
Aber gibt es in Sickhouse eine Versöhnung? Für meine Protagonistin? Die Version von 2022, in der ich die kranke, alte Jeanne vom jüngeren, noch fitten u.v.a verführerischen Alterego ertränken liess, habe ich nicht mehr.
Nein, in dieser Version geht es nicht mehr nur um die Persönlichkeit der Protagonistin und um eine Versöhnung resp Lösung für sich, in ihr, sondern inklusive alle anderen Faktoren, Menschen u Institutionen, die Sickhouse zu Sickhouse machten. Was zb ?
Die Gleichgültigkeit! Sie ist der Kitt, der Wege erst verstopft, dann verklebt. Die Abwehr! Und die Unterschlagung!
Es kann in Sickhouse im Roman eine Versöhnung geben, aber allein nur durch die Dynamik der Sprache, durch einen Kniff, eine wahre Fiktion. Was das reale Leben von mir betrifft…..
Zurzeit scheint es, dass ich mit Sickhouse untergehen muss. Damit sie dann, wenn sie alle Krankenhäuser niedergerissen haben, bessere aufstellen können.