Update 2024 zu meinem Channel_ ich bin etwas zurück auf Facebook

Ich bin ein wenig zurück auf Facebook. Es wurde allmählich einsam, hier. Und ich bin kognitiv müde, müsste den Channel aufräumen. Aber das bleibt alles liegen, weil ich, wann immer mal etwas Kraft, am Manu „Verschwinden“ arbeite. Es gibt minimale, aber entscheidende Unterschiede zwischen einer Website und einer öffentlichen Seite. Die Website erarbeite ich unter Auschluss eines Zuschauers, im Wissen, dass es da den einen oder andern anonymen Besucher geben könnte, aber im Prinzip eigentlich niemanden, denn ein anonymes Auge ist kein reales Auge. Facebook ist eine Plattform für Austausch von Informationen, die, wenn sie den neutralen Bereich des Informationsaustauschs sprengen, und zb. persönlich werden mit dem Diktum der Gefälligkeit kollidieren.

 

So, wie ich das bisher einschätzen kann, ist der persönliche Gebrauch von FB (also zb zur Selbstinzenierung, echte Diskussionen usw) in meiner Abwesenheit stark zurückgegangen, und die Nutzung der Plattform für Werbung stark gestiegen. Ich bin auch nicht mehr wie damals, als ich Facebook als reale Welt berühren wollte. Nach wie vor denke ich zwar, dass wir mehr könnten mehr, als die Institutionen uns vorgeben. (Sennett)

So gesehen ist der Aufenthalt auf FB für mich  auch ein Training, immer wieder aufs Neue herauszufinden, wo ich mich beschneiden muss,  inwieweit ich mich anpassen kann. Wenn ich mich also dort hineinwerfe, ohne den vorgegebenen Fremdblick zu prüfen, wird das  in einer Form von grosser schweigender Verwirrung und Scham auf mich zurückfallen. Ich muss also Kompromisse finden, denn mein Versuch Zugang zu einem realen Leben, zur Welt zu finden, hat in den letzten zwei Jahren nicht wirklich Früchte getragen.

Es ist mir nicht gelungen, die gesunde, reale Welt an mein Krankenbett zu holen, obschon ich in doofen Inseraten darum bettelte. Ja, seit der Pandemie muss sich der, der jetzt noch krank ist, warm anziehen. Ich hoffe, dass ich irgendwann mal diesen Channel aufräume, aber ich glaube nicht, dass ich das jemals schaffe. Was macht es schon aus, in welchem Garten ich grabe und pflanze, es ist ein Garten, der die Höhenluft nicht erreicht, hinter einer Scheibe mit seinem kleinen Atemvolumen auskommen muss.

Facebook kann man öffentlich, privat oder „für Freunde“ einstellen. Ich finde, dass keine dieser Einstellungsmöglichkeiten dem entspricht, wie ich Facebook tatsächlich nutzen kann. Es ist schlichtweg kein „öffentlicher“, kein „privater“ Ort, aber auch kein Ort „für Freunde“, da ja eben der institutionelle Rahmen so stark ist, dass man darüber nicht entscheiden kann, wie man diese Plattform tatsächlich nutzen will, sondern; kaum ist man dort, sich einem die Frage stellt nach dem Kompromiss. Im Prinzip könnte ich mir vorstellen, dass das da draussen ähnlich läuft. Und dass die Vorgaben, so individualisiert sie daher kommen, so starr sie darum bleiben, wenn man dort eindringen will. Aber es ist trotzdem spannend, sich ab und zu dort zu tummeln, wo es scheint, dass auch Andere sind.

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