Korrigieren_Verschwinden



Ich bin nun da, an der Stelle, wo ich all das, bis auf einige wenige Fragmente, Scheisse finde. Es ist seltsam, wie sehr meine Zunge sich gemäss meiner Hormone, Transmitter, Immunzellen usw., entlang wächst und wieder zurück schrumpft.

Ich bin depressiv. Und alles, fast alles, was ich geschrieben habe, hört sich nach Nonsense und Überfluss an, Resultat einer zu flüssigen, an einem gespannten Seil gezogenen Zunge…

Diese Zunge ist nun also langsam und still, denn meine Zellen haben sich verschlossen. Sie dürfen und können nicht mehr beben und vibrieren für Nichtsundwiedernichts! Es ist gut, wenn kein Reiz mehr sie erweckt und die Entzündungen entfacht.

Nun ja: vielleicht ist dieser nüchterne Zustand der einzig richtige, um letzte, grosse Korrekturen zu machen. Verschwinden; jetzt ein realer Wunsch; dagegen muss ich nun wenigstens in diesem Buch drin ankämpfen. Und das wenige retten, was zu retten ist. Gewissermassen ist das Pediküre an einem längst untergegangenen Schiff. Ja, genauso stelle ich mir jetzt Kunst vor: Pediküre. Handwerk. Zeitvertreib. Luxus. usw.

Die Art, wie etwas ausgedrückt wird: heute unerheblich. Unerheblich gemessen an dem, was geschieht.

Und was geschieht: wie ist das in Worte zu fassen. Es wird ununterbrochen Einszueins wiedergeben. Es drängt sich einem in einem Faktenzug auf, die Sprache transportiert den blinden Wahnsinn, blind u selbstverständlich u folgenlos.


 

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