Du kannst mir alle alten Sachen geben!
Ich trockne das Geschirr und mich selbst am liebsten
mit diesen Tüchern: abgebrochene Henkel, durchgewetzte Faser,
Initialen, verbleicht. Sogar mit Stickerei umrandet.
Von welcher Grossmutter stammt diese köstliche Hand?
Dass ich mich jetzt schluchzend schneuzen kann in ein Stück Stoff,
schön gemacht und für eine ferne Zukunft haltbar …
—-
Du kannst mir alle alten Sachen geben!
Diese Computerbeigen, in denen der Ventilator überhitzt,
der Prozessor stockt, Leisten-Migräne. Mir sind deine
ankränkelnden Maschinen lieb, jedes Jahr eine neue ….
—-
Dieses Taburett mit Gravuren überzogen, Masern, kleine
Melanome, lauter Geheimnisse. Stuhl, auf dem ich sitze, auf
einem Bein, das wackelt; Spur zurück? Wo er stand, ehe er landete
auf ein halbes Jahrhundert dem Dachboden ….
Klausur ein halbes Jahrhundert! Während ein weiteres
gerade zu Schrott geht.
Ich begann als Kinderdelphin im ersten, aufblasbaren
Planschbecken.
Bald habe ich einen Runden, völlig zerfranst! Ich,
diese Indizien einer Vergänglichkeit für dich austrage!
—–
Ich vertraue: in gebrauchtes Inventar: in Löffel, die mal echt
Silber waren, ja, jetzt grau, Tassen, als es noch Töpfer gab,
Militärordner im Disziplinar-Style, steife Kanapee und Kissen
…. getränkt in einen Lavendel, der einmal blühte in einer
freien Landschaft am Etang de Berre.
—-
Alte Waren, in warenlosem Status noch: jedes Utensil,
jedes Möbelstück ein Symbol, für Status oder mehr:
persönlicher Besitz, eine Errungenschaft, die zeigt in die
richtige Richtung, Anlegen einer Zukunft.
Darum, Mutter, die Tücher glätten und dreimal falten?
Für die Sorge, für die Zukunft, Geste des Respekts, für
die Kinder.
Schneuze mich in ein Kleenex und—
——-
Aber dieses Kind musst du dann wegwerfen.