Im Taxi

Ampeln, die auf Rot springen, kurz vor der ersten, zweiten und dritten Abzweigung.

Dann die Einkaufsmeile, das Manor, gedimmtes Licht: im Innern  schwarzer Nylonstrümpfe.

Ein langgezogenes Brot der Jurarücken, hoch am Himmel in Scheiben geschnitten.

Wieder, ein Stopp! Im Rückspiegel gestochen scharfes Blau und durch die Fensterscheibe,

die sich vorne jetzt automatisch öffnet, ein warmer Zug, ein Strom aus Dreck, Abgase und

Meer … ja, du hast richtig gehört … Meeer, mein Ohr flackert in lauter Fragmenten!

Oh so ein Meer leckt sein Wasser zurück und legt die riesigen Sandstrände frei!

Ich laufe über den weichen, sulzigen Abschnitt  hinab, dahin, wo der Sand hart und gepresst

an meiner Sohle liegt, sich die kleinste Welle bricht. Dann weiter, kühles Nass in meine

Kniekehle steigt. Wasch mich in der Flut am Hitzekuss. Bei Ebbe trockne ich!

 

S: wie Süden und XY: wie Sehnsucht.

Alle Jahre wieder das Kap der Erinnerung, Nachdurst, der sich erbricht in die Summe

seines nächsten Gefährten hinein; in die Sonnensummenwende!

 

S: wie Schm- nein, S: wie immer noch,  XY: wie unendlich.

 

Nun gibt er Gas.

 

(* im Taxi: damit ist eine Fahrt von A nach B gemeint, die der „Befriedigung“ der zwangsbedingten Grund- respektive Notbedürfnisse dient wie Arzt, Medikamentenbeschaffung und im Prinzip je nachdem auch Brot)

 


Meer bei Colliure, französische Pyrenäen, 2012, MJS war vor Ort

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