Verschwinden_möglicher Schluss zum „Glaubensatz“, frühes Buch_


…. So die Geschichte über Eine, die ich kenne.
Eine Geschichte eigentlich ist es nicht. Fest steht nur, dass das, was ich hier über sie erzählt habe, alt ist. Das Alter ist vergeblich. Mit einem Schlag. Sie aber war damals jung, lange. Die Jugend ist alles, was zählt. Auch, wenn das, was sie damals jung machte, nicht mehr zählt. Weswegen ich die Geschichte hier von Hinten erzählt habe.
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Um zu zeigen, wie es kam, dass ich verschwand, ehe ich wirklich verschwunden bin, habe ich diese Blätter zusammengekratzt. Ich war damals noch nicht wirklich geboren. Und daher gibt es zwar einen Zusammenhang, den die Biografie zusammenhält. Aber nicht unbedingt eine Kausalität. Man kann eine Geschichte von Hinten nach Vorne erzählen, aber noch einmal von Vorne leben, das kann man nicht.

And I say amen to that.

(Ich denke, dass ich nun drei Teile haben werde:

1. das späte Buch: Sickhouse (2022-24), soziale Zerrüttung, das Alter (im Prinzip hält der Ausnahmezustand an, die Welt könnte als ebenfalls erkrankten Patienten betrachtet werden)

2. das mittlere Buch: Verschwinden: (2015 – 2020), Der Ausnahmezustand: aus der „psychosomatischen“ wird die körperliche Krankheit, noch einmal die Liebe erleben, Pandemie

3. das frühe Buch: Glaubenssatz, (- 2010ca.) Fragmente eines ganzen, noch intakten Ichs im Naturzustand, das zerstört wird, Psychopathologisierung und die Brüchigkeit der „Glaubenssätze“

Es gibt eine Stelle, die ich bisher nicht lösen kann, weil ein Kapitel/Episode von Verschwinden mit Sickhouse zusammenfällt, was die Zeitlichkeit zerschneidet. Ich weiss aber nicht, ob ich das Problem gelöst habe, wenn ich das Problem gelöst habe. Ich denke, das vorherrschende, alles überragende Gefühl in mir ist die Unlösbarkeit. Und sie wird, falls ich das Manu noch beenden sollte, fortbestehen. Die Freiheit würde bedeutet haben, ein Leben erschaffen zu haben, ohne gar erst ausgewichen haben zu müssen auf eine künstlerische Sublimation. Die Freiheit würde bedeutet haben, das Leben gelebt zu haben, das ich will und das ich begehre, dies trotz einer Erkrankung, die mich zu 80% ans Bett bindet. Eben gerade wegen dieser. Ich frage mich schon die längste Zeit, ob ein so grosser Vorwand überhaupt ein Vorwand ist in meinen Augen. Was ist mir die Welt, in der ich lebe, wenn ich aus ihr ausgeschlossen bin, so voll u ganz, nur, weil ich meinen Körper nicht gebrauchen kann? Was bedeutet es mir, in ihr zu sein, wenn meine Krankheit als eine Behinderung gewertet wird, für meine Umgebung, auf dem Weg zu dem, was ich auch noch bin? In gewisser Weise ist dies eine Welt, in der ich nichts zu suchen habe …. dies als biografisches Faktum und im Hinblick auf die Tatsache, dass ich Arbeit&Leben niemals getrennt hätte…..


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