Aber im Gegensatz zu Bonnemort habe ich nicht einmal ein schwarzes Sputum, mit dem ich beweisen kann, dass ich mich bemüht habe.—– Während ich da lag?
Bonnemort schuftete Kohle, so lange, bis er Kohle spuckte. Er einverleibte sich, was er gleichzeitig auskotzte. Bekanntlich schwor er der Kohlegrube seine Treue, er hielt sich fest an seinem auferzwungenen Schicksal, vielleicht war er darum Bonnemort.
Im letzten Moment, in einem Moment völliger Entkräftung, entfremdet von diesem Dasein, jedoch, legte er die Hände um den weissen Hals des jungen Mädchens. Es trat mit dem frischen Esskorb in seine russgeschwärzte Stube, arglos, in der Gestalt der Tochter des Grubenbesitzers. Ganz unvermittelt erblickte Bonnemort in ihr das blühende, strahlende Leben. Und er wurde wahnsinnig und drückte zu.
Man sah davon ab, ihn einzusperren, so gebrechlich und wenig Mensch er noch war, Bonnemort, der nun den guten Tod verloren hatte.
Bonnemort; was meinte Zola damit? Ich habe nicht geforscht. Vielleicht ein umgekehrtes Versprechen aus dem Jenseits, die Vorwegnahme einer Situation, die es so, in dieser Konstellation im Diesseits eigentlich nicht geben kann.
(Emile Zola, Germinal, 1885)