Aus meinem Testimony_Anfang_

2022

Vom Verschwinden. Es gibt viele Arten davon. Einige sind so offenkundig, dass es komisch tönt, sie überhaupt zu erwähnen: Tiere verschwinden. Gletscher und Inseln. Menschen. Auf der Südhalbkugel des amerikanischen Kontinents sind zwischen Neunzehnhundertsiebenundachtzig und Zweitausendzwanzig so viele Menschen spurlos verschwunden, dass man sogar einen internationalen Tag der Verschwundenen gegründet hat. Auf der Website dieser Vereinigung heisst es: „Eine verschwundene Person ist, solange sie verschwunden bleibt, ein Rätsel. Der Verschwundene passt in kein Raster, ist ein Mensch ohne Materie. Ist ein Mensch einmal verschwunden, ist er dem staatlichen Schutz entzogen.“ Man nennt das Verschwindenlassen. Wie konjugiert man das? Jemand wird verschwinden gelassen? Mit Gewalt von der Bildfläche verstossen oder etwa: diskret abgemurkst?! Andere Arten des Verschwindens kommen durch folgende Situationen zustande: Krieg, Naturkatastrophe, Hunger, soziale Ungerechtigkeit allgemein sowie durch Folgen dieser Umstände: Selbstmord,  Krankheit, Ächtung, Einsamkeit, Verwahrlosung. Eine Verkettung von zu komplexen und komplizierten Umständen oder umgekehrt: ein Auslöser und kein Ausweg. Eines haben alle Verschwundenen gemeinsam: Sind sie einmal verschwunden, ganz, können sie ihre Geschichte nicht mehr selbst erzählen. Es braucht dann Andere dazu. Sogenannte Zeugen, die zufällig auf die Geschichte des Verschwundenen stossen oder aber dem Verschwinden des Verschwundenen zumindest irgendwie zusehen konnten.

Ich bin eine jener Verschwundenen. Und doch eben auch nicht ganz. Jemand zwischen da und dort, im Verschwinden begriffen, das immer, ja, jedoch für mich eindeutig anwesend. Weil ich da bin und es mich gibt, in dieser Spähre dazwischen, erzähle ich mir meine Geschichte weiterhin selber. Es ist eine Geschichte, die immer weniger wird, je mir ich über mich erzählt habe. Sicher habe ich Umstände meiner Lebenssituation schon oft dargelegt, nur zur Wiederholung: Seit sieben Jahren bin ich im Schnitt zwei Stunden pro Tag vertikal, die restliche Zeit liege ich da und schaue aus dem Fenster. Dieser Blick aus dem Fenster ist sozusagen mein einziger Besitz. Sonderlich spektakulär ist er nicht, zeigt er doch immer dasselbe: die kleine Schafswiese jenseits der Reichenbachstrasse und dahinter die hohen wuchtigen Bäume, darüber gepinnt ein längliches Stück Himmel. Ist mein Blick ein freier? Er ist, wie gesagt, ein immergleicher, der sich mir nie ganz enthüllt, ohne jemals ganz derselbe zu sein. Oben an meinem Fenster ist übrigens eine elektrische Store angebracht, die ich so gut wie nie benutze. Diese Store hat die panoptisch verirrende Eigenart, dass sie mich zwar nach Draussen sehen lässt. Den Blicken von Aussen, jedoch, erscheint sie völlig verdunkelt. Es stört mich, dass mir diese Store eine Sicht gewährt, die nur nach Innen transparent ist. Meiner Meinung nach müssten die Bedingungen für den Blick von Innen wie von Aussen dieselben sein. Oder bräuchte es dann keine Store?

Eine nicht geringe Anzahl von Betroffenen mit meiner Erkrankung verbringen ihr Leben hinter komplett verdunkelnden Vorhängen oder Storen. Weil es ihnen nicht möglich ist, die geringsten Reize, wie Licht, Bewegung und Geräusch zu filtern. Gottseidank! Ich kann das. Auf alle Fälle, solange ich dazu möglichst falch liegen kann. Ich darf bloss nicht anfangen, mich richtig zu bewegen, lange zu stehen, zu gehen und gleichzeitig schwierige Dinge zu studieren, mich zu bücken und zu drehen, rennen und tanzen usw. Niemals darf ich soviel fühlen, auf der Ebene meines chemisch herunterschraubten Sensoriums, wie ich könnte! Soweit so gut! Wenn nur eben das Denken nicht wäre. Man kann es nicht einfach abstellen. Augen, Mund und sogar Herz kann man verschliessen, aber das Denken läuft einfach weiter. Oft zähle ich im Kopf die Wölkchen oder mache das Gedächtnisspiel ich packe in meinen Koffer, um so mein Gehirn von einer unkonkreten, nicht genau fassbaren Art des Grübelns wegzuholen. Ich meine, was kann eine wie ich schon zu Grübeln haben? Kann jemand, der sich seit fast zehn Jahren liegend in einem Zimmer aufhält, von sich behaupten, dass er noch da ist? Früher habe ich über die Arbeitsprobleme gegrübelt, die Dichtung oder die Jungs. Aber heute, wo ich nichts mehr zu grübeln habe, ist mein Grübeln zu einer Art Grübeln über das Grübeln selbst geworden. Es gleicht einem Amoklauf, während sich mein restlicher Organismus an der Schwelle zur Ohnmacht befindet. Der Aspekt meines Verschwindens führt dazu, dass mein Denken nicht konstruktiv ist und mein Blick nach Innen kollidiert, so dass er mir die Aussensicht dann doch oft versperrt. Wohin soll ich blicken, wenn ich nichts mehr sehen kann? Wohin soll ich denken?!

Mein Zimmer ist fest, ich kann mein Bett nicht umstellen. Die grossen Fenster suggerien mich manchmal, ich sei gerade dabei, mit einem Floss auszufahren. Madame Immobile heisst es und besteht aus zwei Flächen, die aneinanderliegen: mein Rücken und die Matratze. Eigentlich gefällt mir der Name meines Flosses nicht. Ein Schiff sollte The Conqueror heissen oder wenigstens Seemöwe. Der Fluss ist hier tatsächlich ganz in der Nähe. Direkt unterhalb der Wiese mit den Bäumen liegt er in seinem Sandbett. Die längsten unter den Bäumen reichen mit ihren Stämmen bis zum Wasser hinab, ihre verästelten Würzen sind im sandigen Ufer zu erkennen. Ist es nicht erstaunlich, dass dieser Sand die Bäume nicht einfach verliert, sobald es auch nur ein klein wenig stürmt? Wenn es an schwülen Sommertagen hier stürmt, bekommt der Himmel über dem Abhang diesen Bernsteinfarbenen Glanz. Wolken setzen sich wie Turbane auf die Baumkronen und hoch am Himmel versammeln sich auf einmal unzählige schwarze Vögel. Sie kommen von allen Richtungen und segeln wie Jojos durcheinander. Gibt es dort oben, weit über den höchsten Wipfeln, vielleicht eine Kreuzung, deren Regeln niemand versteht, als die Vögel selbst? Ist der Sturm vorbei, sind auch die beflügelten Kunstwerke am Himmel auf einen Schlag wie vom Erdboden verschluckt. Krähen und Raben informieren sich gegenseitig über Bedrohungen mit zweihundert verschiedenen Warnrufen. Wie gross muss ihr Wortschatz erst sein, wenn sie sich mit Lauten kosen, ein Nest bauen oder streiten?

Kommunikation ist sehr strapazierfähig. Man darf nur nicht vergessen, dass die Lösung bereits im Kommunizieren liegt, und man nicht als Mittel zum Zweck kommuniziert. Man kann solange miteinander sprechen, bis die Versöhnung sich ergibt, das ist der logische Weg des zwischenmenschlichen Austauschs. Davon war ich lange überzeugt, aber jetzt nicht mehr. In den letzten Jahren habe ich viele Ärzte angeredet, Organisationen angeschrieben. Ich wollte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Erkrankung lenken, ich kämpfte gegen unser Verschwinden. Aber ich war nicht erfolgreich und hatte den Eindruck, je leidenschaftlicher ich für meine Anliegen kämpfe, umso weniger gelingt mir der Anschluss. Verbittert zog ich mich zurück und verlegte meine Sprache nur wieder mehr auf das Private. Mein eigentlicher Satz, das war dann dieser universelle, private, den man zu einem einzigen Menschen, meistens des anderen Geschlechts, spricht, man weiss schon, welchen ich meine! Diesen Satz wollte ich noch einmal sprechen, hauchen, donnern! Zufälligerweise bot sich mir die Möglichkeit, welch Wunder! Aber, Achtung! Ich sprach ihn zu oft, zu viele Jahre hatte ich nicht mehr gesagt. Da stellte ich fest, dass auch dieser Satz nur privat ist, solange beide seinen Sinn verstehen können. Wenn also eine Liebesgeschichte zerbricht, bleiben davon lediglich zwei Versionen übrig. Wie jede Geschichte, die man sich selbst erzählt, sind auch die zwei Versionen einer Liebesgeschichte immer wahr und unwahr zugleich. Das kann soweit gehen, dass die gemeinsame Geschichte von den Ex-Liebenden so sehr zerstört wurde, dass ein Gericht, den Versuch macht, aus den Scherben der Geschichte eine neue Version zusammenzukratzen. Ohne die geladenen Zeugen könnten Amber und Johnny ihr Testimony gar nicht erst ablegen. Ihre Geschichte wäre dann bloss eine Geschichte, die jemand sich selbst erzählt. So, wie ich das mache mit meiner Geschichte!

Wenn man seine Geschichte immer nur sich selbst erzählt, kann es vorkommen, dass man plötzlich nicht mehr sicher ist, welche Informationen für die Geschichte  relevant sind, welche nicht. Fast alles über jemandem zu wissen, bedeutet, dass man nie zu Ende kommt damit. Anders als mit dem Blick aus dem Fenster, eröffnet sich einem immer wieder ein neuer Blickwinkel auf die Person, zumindest, wenn man glaubt, man selbst sei diese. Selbst die Person zu sein, über die ich eine Geschichte erzähle, ging bei mir so weit, dass ich diese Person eben gerade nicht war! Sie, das war eine auf Papier, die immer langsam zurück fiel, während ich immer die blieb, die ich bin, hier, in diesem Moment! Also ich fing an, mit meiner abgeschlagen zurückliegenden Person zu reden, wie mit einem jüngeren Ich, gab ihr Namen. Ich motzte gegen sie, weil sie sich nicht entwickelte, Wachsen nur vorgab, einen klitzekleinen Moment; warum konnte nicht sie meine Geschichte füllen, als mein Alter Ego? Sie liebte den Film, das Drama, den spontanen Auftritt, die Provokation und das Risiko. Sie war ein Kind, immer jung, geblendet, ein Bündel an Energetik mit schwarz blitzenden Augen, nirgendwo daheim, immer auf Achse, grausam direkt und dreist, ich verlor sie. So habe ich versucht, lediglich einer leeren Biografie etwas abzugewinnen und eine introvertierte Frau beschrieben, kontrolliert und im Prinzip zutiefst ängstlich; die Frau mit ihrem Sarg. Über sie konnte ich eigentlich nur dasselbe sagen, wie über meinen Blick aus dem Fenster: es ist ein Blick, der sich mir niemals enthüllt. Es sei denn, dass sich etwas von Innen heraus unmerklich verändert. Im Fenster stammen diese Veränderungen vom Licht, von den Wolken und vom Wind, von den Vögeln, die manchmal, wenn es dämmert, hinabstürzen und um die Körper der Schafe herum stapfen, laut schimpfend. Ich habe festgestellt, dass sich die Schafe zum Schlafen in die Nähe des Unterstands legen. Gegen Mitternacht wird ihr Bimmeln allmählich spärlicher, verklingt gegen drei Uhr morgens beinahe, aber doch nie ganz.

Und nun fällt mir eine Geschichte ein, eine kleine Schafsgeschichte: Dolly-Dolores-Babygirl-Grauhaar-Diva-Taff, ich weiss nicht, habe ich sie schon erwähnt, sie hatte einen Freund, Glöckenweh, der war so schreckhaft, dass er ihr ein kleines Glöckchen ums Handgelenk band. Mit diesem Glöckchen sollte Dolly-Dolores-Babygirl-Grauhaaar-Diva-Taff möglichst laut klingeln, sobald sie die Wohnung von Glöckenweh betrat. Um sich bemerkbar zu machen, schüttelt eine Frau also ihr Handgelenk, so fest es eben geht und huscht mit klopfendem Herzen, auf leisen Sohlen dem schreckhaften Mann entgegen. „Mach das nie wieder, mich so zu erschrecken!“ Droht der Mann in dem Augenblick, in dem die Frau ihre Arme um ihn schlingt. „Wo, Dolly, hast du dein Glöckchen?“ – „Ist nicht meine Schuld! Das Glöckchen war zu leise!“, entschuldigte sich Dolly. Aber es war schon zu spät. Eine Frau, die zu laut war, vergass, flehentlich um Verzeihung zu bitten, setzte sich an den Strassenrand und weinte. Sie weinte so sehr und lange, dass die Aussentemperatur sank und die Leute ihre wärmsten Mäntel anziehen mussten, wenn sie nach draussen wollten an diesem scheusslichen Tag. Selbstverständlich soll es Menschen gegeben haben, für die dieser Tag der schönste ihres Lebens war, denn so ist das Leben. Eisregen prasselte auf die Haube eines Baggers, während hinter den Absperrungen und dem Toitoi der Friscowagen zur Durchfahrt wartete. Herr Friscomann lehnte an seinem Wagen und schaute hinab auf seine nackten, muskulösen Arme. „Dem Tag wird von einem kalten Realisten eine Schaufel in den Arm gedrückt. Sie bauen ein rechtwinkliges Wohnhaus, eine Mauer, vielleicht einen Tower!? Aber wozu? Wozu soll das gut sein?“, schnaubte Dolly blöd. Starrte störrisch auf den Bagger, die Absperrungen, das Toi, den Friscomann. Der Stückehimmel klarte nach vielen Tagen ein wenig auf. Eine Bise aus Ostsibirien kam nun gefahren und legte den verschrienen, gekrümmten Anblick von Dolores offen. Sie sass am Strassenrand und zeigte mit dem Finger auf ihr dünnes Hemd: „Wisst ihr, wer ich bin? Kommt nur und hört! Eigentlich heisse ich Baby-Girl-Diva-Taff, aber seit ich hier am Strassenrand wohne, nennt man mich der Liebesclochard.“ Dass Dolly die Wahrheit sprach, erkannte man auch an ihrem Nokia Lumia. Es lag wie eine Reliquie in ihrem Schoss, und wenn es ganz selten einmal klingelte, dann hatte es diesen verspielten, bimmelnden Ton, der wie ein Federfüsschen die gläsernen Stufen einer Wendeltreppe hinab gleitet: „Alles in Ordnung bei dir, Dolly?“, erkundigte sich eine männliche Stimme. Sie war ebenso hell und verspielt, wie ihr Summton und  legte sich fächerartig über das Gehäuse des Lumias, ja, sie musizierte über das weite und zerstörte Bauland von Dollys Ohren hinweg. „Alles oke. Ich bin da!“, wisperte Dolores ins Telefon, die im Baugelände am Strassenrand sass und fürchterlich weinte. Die Tränen rannen ihr über den offenen Ausschnitt das Sternum hinunter und weiter über die Füsse auf den Asphalt, wo sich Schnecken, Wassergümper und bald Fische einfanden, um zu baden. Wochen waren vergangen. Das Haus war unterdessen fertig erbaut, doch nirgendwo zu sehen waren die Bewohner. „Die Leute, die in diesem Haus leben, sind noch nicht heimgekommen.“ Stellte Dolores grummelnd fest. „Es sind Scharen, die im Tower zuerst miteinander kämpfen, dann ohne einander. Berge von Argumenten saugt der Blumentopf aus dem Mark des Mannes, und Berge von Gegenargumenten aus dem Mark der Frau. Sie verstehen sich zuerst, und verstehen sich nachher nicht oder umgekehrt, simultan über Tausende von Stockwerken verteilt. Dolly-Dolores-Babygirl-Grauhhar-Dramedy-Diva Taff war sich der Wirkung ihrer Worte vielleicht zu bewusst. Bis sie feststellte, dass er sie trotzdem alle reihenweise vergass, die Worte. Lisa Dramedy–Diva-Taff rinnte, oh Schreck, durch ihn hindurch!“ Passanten, die sich der kümmerlichen Figur erbarmten, brachten dem Liebesclochard Sandwiches und Tee. Es war unterdessen Winter und das Nokia Lumia sah aus wie Chlaus, ein Weihnachtsmann mit platter Nase und weissem Bart. Aber immer produzierte er von Zeit zu Zeit diesen märchenhaften, himmlischen Singsang. „Hi, alles in Ordnung bei dir? Lange nicht gehört. Kannst du mal kurz den Status durchgeben, entweder per Whatsapp oder Phone?“ – „Danke, ich bin da …“, flüsterte Dolly. Der Rotz lief ihr aus beiden Nasenlöchern, wurde von den schnelleren Tränen eingeholt, und beides gefror innert Sekunden. Einmal, es war das letzte Mal, da hatte jemand Dolly ein Sträusschen Schneeglöckchen in den Schoss gelegt. So beim Vorbeigehen. „Geht es bei dir?“, sang es aus dem Nokia Lumia. „Ich bin da …. Du musst dir um mich keine Sorgen machen.“ Dieser kurze Verkehr hatte Dolly alles abverlangt. Mehr war nicht mehr drin. Von nun an war da eine so riesige Angst in Dolly, sobald es bimmelte, dass sie den, der die märchenhafte Melodie ankündigte im Profil unter Kontakte in Glöckenweh umtaufte. Glöckenweh sollte sie daran erinnern, dass jeder seiner Anrufe ein Schmerz war ohne Ende, da es keinen Weg gab durch Worte aus diesem Schmerz heraus. Er, Glöckenweh, selbst, hatte einmal gesagt, am liebsten lausche er nur ihrer hellen Stimme. Ja, er lausche nur dem Klang ihrer Stimme und lausche gar nicht erst auf den Inhalt respektive die Bedeutung der Worte! Im Nachhinein ist man immer gescheiter! Er, Glöckenweh, vertrug eben nur Glöckchen! Und sie Dolly-Babygirl-Grauhaar-Dramedy-Diva-Taff war dazu noch ein einziges mal laut geworden! Oder sollte man es eher taff nennen? Die Sonne zwirbelte aus den Wolken, zerklatschte Fliegen auf silbrigen Windschutzscheiben. Ein Meislein kam und hüpfte im Halbkreis vorbei. Dolly sass weinend und frierend am Strassenrand da, als sich dieser Rand plötzlich von der Strasse löste und mit ihr davon schwamm. Wie ich sie später traf, werde ich dann noch erzählen. Aber vorerst stelle ich noch ein Denkmal auf, zwar an der Stelle, an der der Rand mit ihr davon schwamm: „Hier ruht der Liebesclochard. Er brauchte nicht diese Art von mehrschichtiger Geborgenheit, die durch keine Mauern geschützt wird, er brauchte diese gegenteilige Geborgenheit: die keine Wände duldet, keine Grenzen, keine Vorhänge, um dem Geliebten so nahe, wie möglich zu sein. Hat jemand vielleicht sein Handy gesichtet? Zeugen melden sich bei Jeanne Stürmchen, Reichenbachstrasse …“

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