… Aber vielleicht liege ich falsch, und die Glücklichen sind auf Dauer die, die den Individualismus (diese Farce des Selbst) nicht gekannt haben. (Chinesen?) (Sagte mir neulich jemand, die seien dort glücklich, und man müsste hier auch „so.“ Ich fragte: Ja, und warum weisst du das, dass die glücklich sind?! Wenn sie glücklich sind, dann doch nicht, weil sie mit der Axt im Rücken leben, ohne es Anders zu kennen, sondern, weil Glück, wie Camus sagt, keine Bedingungen kennt.
Aber vielleicht ist ja auch das nicht wahr. Was soll denn Glück sein, wenn es nicht mehr auf eine ganz private, höchst intime und eigene Art erfahren werden kann, wenn gerade der Einzelne, der es sucht, nicht findet? Ich weiss es nicht …………………………………… Es gibt da wohl eine Verbindung zwischen einer Gesellschaft/politischen/staatlichen Form und dem Einzelnen….? Kaum ist man geboren, und kaum stirbt man, stellt man fest: man kann auf diesen Bezug nicht pfeifen ….. man war niemals frei ……. auch wenn man das glaubte, als Jungspund ……………
Aber glaubte man denn als solcher, dass man jemals an einen Rand gedrängt werden könnte, von dem man nie wieder wegfindet? Glaubte man nicht, im Gegenteil, wenn man es selber nicht schafft, sich von diesem Rand und den Ketten dieser Peripherie wieder zu befreien, auch noch der Staat da ist mit einen speziellen Einrichtungen und Disziplinen, und dass man sich, sobald viele Millionen Menschen in einem selben Käfig sitzen, jahrzehntelang, von diesem Staat ein Herz bekommen?
Nein! Auch da lag man wieder falsch! Denn aufeinmal sieht man, dass der Rand ja komplett überwuchert ist mit anderen Millionen und Milliarden, die auch dort alleine ums überleben kämpfen, mehr noch stärker, als man selbst …. die nicht mal zu Fressen haben ….. und auch das ändert nichts an der Erfindung eines Begriffs wie Humanismus.
All die Perspektiven, die sich einem plötzlich ergeben, von den verschiedenen Rändern, machen einen Schwindeln und man versteht, warum so viele anfangen zu schweigen, was ihr persönliches Leiden oder ihre erfahrene Ungerechtigkeit betrifft, an der Äussere beteiligt sind oder sogar verursachend wirken…..
Also, was ist der einzelne Mensch, wenn die Katastrophe wieder über die Welt kommt, und zwar ganz?
Nur einer von Vielen.
Alter Spruch (Maslow?): Das Fressen kommt vor der Moral. (mögliche Übersetzung von mir: Bevor wir die Welt schön und wohnlich machen können, wir Künstler und Ästheten und Poeten und Denker und Blumenbinder und Menschenstreichler und Tierredner usw….. …….müssen die Andern, die Strategen Darwins, die Militärs, die Diplomaten am runden Tisch, die Boxer, Wächter, Mitläufer und Mäuseriche …. daraus ein sicheres Bollwerk geschaffen haben……
…… ein Bollwerk, das uns vor uns selbst schützt….. der Möglichkeit, das Glück zu suchen …… anfangen, zu leben ….
Es muss ja nur einer den Verstand verlieren. Und schon gibt es eine neue Glorifizierung des Sicherheitsdenkens … einer nach den andern rutscht dann rüber nach rechts …..
und die Menschlichen, das sind nun die, die wissen, wie Krieg geht.
Und nicht zusammenbrechen, wenn sie die von Erwachsenen ermordeten Kinder zusammenlesen.