Portrait_Marion Jeanne

Im Westen sah es nach Regen aus, im Osten bedeckten gelbe Wolken den Himmel.
Aber würde es wirklich Regen geben? Man konnte doch auf Nichts zählen!
Es war Freitagabend, und da zog immer ein Wetter auf, wenigstens was Marion Jeannes
Stimmung betraf.

Weil sie heiss hatte, leerte sich Marion Jeanne vorsorglich eine Giesskanne Blumenwasser über den Kopf.
Genau wie eine Blume, die lange nicht getrunken hat, fing sie mit einem sehr dünnen Strahl
an, um nicht zu erschrecken, und stellte sich dann mutig unter den Rest.

Als sich das Wasser dem Ende zu neigte, triefte ihr schwarzes Hollister-Kleid vor kühler Feuchte,
klebte an ihrer Haut wie eine Ferienreminiszenz und Marion Jeanne gab einen kleinen freudvollen Pieps
von sich.

Wie Hunderttausende litt Marion Jeanne besonders aufs Wochenende
an chronischer emotionaler Einsamkeit.
(Aber im Unterschied zu vielen): Marion Jeanne wusste dies verteufelt genau!

 

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