Meine Worte gehen ein. Meine Kreativität liegt auf Eis. Etwas bricht/stoppt meinen inneren Monolog.
Ich fühle mich poesie-los, frei von Assoziation, Verspieltheit und Leidenschaft. Ich fühle mich gekettet an das, wofür ich
seit etwa zwei bis drei Jahren anfange, porös zu werden: diese nackten Tatsachen von Draussen!
Diese Stimmung der absoluten Nüchternheit! Ich höre den Schall in den Ohren brummen:
Es ist alles schon gesagt, gehört, erlebt, empfunden. (Man sagte es mir vor zwanzig Jahren.)
Was die Substanz ersetzt:eine technische Innovation, eine gutgemachte Manipulation und Abänderung des
Bestehenden, Arbeitsmaterial ist Inhalt, und aufs Leben bezogen?
Ich rede doch vom Verlust dieser antiquerten, organischen Bezugnahme auf sich selbst.
Von der gekappten Verknüpfung meines organischen Denkens mit meinem Handeln und meinen Zielen.
Ich sehe mich: jenseits der organischen Fülle, jenseits und ausgeschlossen von dem, was in meinem Denken
möglich wäre: diese Verbindungen zum Ganzen. Ich beschreibe keine Bilder, erfinde keine Geschichtchen
(wie ich mir das vorgenommen habe), weil ich keine weiss und da nur noch diese Vakuum ist. Umgeben
von dieser riesenhaften, schemenhaften Realität. Gegen diese kann ich, was für mich wirklich ist, nicht mehr
länger verteidigen. Ich bin nicht mehr Du und Ich und Ich und Du. Ich bin im Ich an der Stelle, wo ich
abgestreift werden müsste. Wie in seiner Ich-Haut leben, heute? (Ich weiss, dass nur die Mutter ihr einfältiges
Kind liebt.) Einfalt ist auch eine Scham, heute!
Ich sehe Natur, ja, Natur wenigstens ist für mich ein Anhaltspunkt, fassbarer und klarer in ihrem Chaos als,
was Kultur meint und mich als Teil dieser auf diese schizophren Implizite Art ausgrenzt und einbezieht.
Ich bin kein Kind, keine Jugendliche mehr, aber als Erwachsene fühle ich nun nur die Konfusion
und eine Art (scheinheilige) Verantwortung für etwas, das ich nicht benennen kann, wozu ich keinen
Zugang habe. Daher diese Befangenheit, dieses Grau.
Raven! Are you going South? Or staying with me old and grey?