Immer, wenn ich mal versuche, zu leben, merke ich, dass das nicht geht, dass die Umstände so sind, dass das leben (verb) innert Kürze zur seelischen Verzweiflung führt, nicht nur, weil ich die körperlichen Bedingungen nicht erfülle, zu relaxen od Spass zu haben geschweige denn mich auf einem hohen Level zu vergnügen, sondern, weil die gesellschaftlichen Einrichtungen, die es braucht, zu leben, schlicht nicht mehr gegeben sind. Ich will damit nicht sagen, dear Raven, dass es kein Vergnügen sein kann mit einer physischen Batterie loaded 15% etwas anzureissen, nur macht es keinen Sinn mehr, meistens. Ich habe durch das Sooftliegenmüssen, Nicht leben können, niemals durchstarten, immer Warten…..erfahren dürfen, müssen, was es heisst, zu sein….
….einfach nur zu sein…..
….es übersteigt wohl die Erfahrung eines Meditierenden, der nur auf Zeit, ins Sein tauchen kann resp aus diesem heraus…
Es ist eine Bürde, nur zu sein….geistig da zu sein. Immer.
Aber genau dieses Privileg des Seins….Vergessenseins…. des Ertrinkens im Sein, dem keine Therapie, kein Ende der physischen Qual, nur der Tod eine andere Bewegung geben kann, ist mir eben verleidet….
Ich habe diesem Sein Worte und Gedanken abgezwungen, ich arbeitete. Wenn ich arbeitete, war ich nicht mehr im Sein. Und darum ist eine Tatsache, nicht mehr schreiben zu können, weil ich schlicht keinen Stoff mehr habe, ein Garant für völlige Desorientiertheit, Überspannung und Verzweiflung im Sein. Ich will keine Freizeit mehr, die ich doch nicht nutzen kann. Ich will keine Unterforderung mehr (psychisch), während körperlich ununterbrochen die Überforderung droht.
Raven! Ich will arbeiten. Und dann sterben. Und dazwischen nicht nocheinmal fühlen, in welcher emotionalen Einsamkeit ich mich quälte und zerriss. Ich will nicht mehr an die Potentiale erinnert werden, die ein repetitiver Moment mit einem reichen Menschen über mich bringen könnte, was ich erleben würde, wenn ich für Geld arbeitete, und mich verbinden müsste und dürfte mit Allen. Raven, gemeinsam etwas tun!
Nein. Es gibt keinen Ausweg, rational gesehen, es sei denn ich kann mich auf meine Weise zu Tode arbeiten (aber das geht eher nicht, weil ich keinen Stoff mehr habe). Oder aber du gibst meinem Geiste wenigstens ab und zu deine Flügel……