Zuerst, in einem ersten Schritt, über einen langen Prozess hinweg, verlierst du die Hoffnung, dass es für deine Krankheit in zeitlicher Nähe eine Therapie gibt. Diese Hoffnungslosgikeit geht über in die Tatsache, auch ein Prozess, dass dein Leben, so, wie es ist, mit dieser langjährigen Erkrankung in den Tod übergehen wird.
Dann, nachdem du diese beiden Prozesse durch bist, nachdem dein Unterbewusstsein die Hoffnungslosigkeit gespeichert, für deinen Organismus zementiert,
fängt der zweite Prozess an: erst jetzt lässt du das Leben los, erst jetzt, wo du nach und nach erfährst und erkennst, dass es keinen Zugang mehr gibt für dich, nach sovielen Jahren „Ausgrenzung“ durch die Erkrankung: Beziehung, Liebe, Arbeit, Anerkennung, Fortbewegung ….. die eigene Erfahrung über die Jahre schreibt dir die Wirklichkeit ins Unterbewusstsein: es gibt für dich keinen Zugang mehr, du stehst vor verschlossener Türe. Vor deiner Türe hingegen steht niemand.
Und dieser Prozess, erst, Raven, der zweite, viel, viel spätere nimmt dir die restlichen Selbstheilungskräfte! Erst diese Erkenntnis, die an der Erfahrung wächst, nimmt dir das Leben, wenn du moderat/schwer an Myalgischer Encephalomyelitis erkrankt bist, dies über Jahrzehnte.
Die Wirkung des Unterbewusstseins, so behaupte ich, auf den Körper, ist immens gross!!!! Selbst bei einer unheilbaren Erkrankung:
wenn es nichts gibt, das dich mit Hoffnung erfüllt, dass dir Leben zurückgibt; dann wirst du in einem chronisch schlechten Zustand bleiben. Ich glaube es! Die Wissenschaft könnte dich heilen! Aber die Liebe und eine berufliche/künstlerische Anerkennung dich retten!
Aber es kann dich niemand retten, wenn niemand weiss, dass du existierst. Raven! Nevermore.