Meine Tagebücher_2025

Ich habe mich entschieden, meine Tagebücher nicht mehr länger hier zu publizieren. Schon lange will ich aufhören damit, es ist aber ein wenig wie eine Sucht; ich meine, das Halbwegs-sichtbar, das Halbwegs-unsichtbarsein. Es geht darum, dass ich Tagebuch schreiben muss, solange ich kein Leben habe (aufgrund der Erkrankung/Umstände). Und das ich auch keine Alternative habe, einen einmal eingeschlagenen Weg zu beenden, unter den Bedingungen meiner Immobililät. Ich habe in letzter Zeit viele Diary- Einträge gemacht. Und jedesmal wieder gelöscht. Ich fand heraus, dass ich nicht mehr bereit bin, mein Seelenleben auf eine so radikale Weise mit einer mich ghostenden Umwelt zu teilen, dies; obschon die Aktivität mir suggeriert, mein Monologe hätten dann dem Anschein nach etwas von einer Mitteilung. Ohne gänzlich zu mir selbst zu sprechen. Da ich diese vielen Einträge schrieb – auch über ME und Ärzte- und wieder löschte, habe ich entschieden, dass ich vorerst meine Diaries nicht mehr publiziere- auch, wenn ich dann- gänzlich verschwunden sein werde. Es ist ein Dilemma für mich, denn alle Diaries von mir sind im Prinzip als Garnierung meines Romans gedacht, den ich aber wieder und wieder nicht fertig bringe. Und somit habe ich hier einen Kanal voller Selbstdarstellung- echter Selbstdarstellung, finde ich, aber wer kann daa unterscheiden? Und wenn, was macht den Unterschied, ob echt oder pseudo od was dazwischen usw. Es ist eh alles eine Frage des guten Geschmacks, lol- erstellt, während ich es nicht schaffe, mir zu beweisen, dass ich fähig bin, wenigstens einen kleinen Teil meiner Biografie zu abstrahieren und künstlerisch zu verwandeln- das wäre schliesslich die einzige Möglichkeit einer Transformation der unveränderbar beschissenen Wirklichkeit und Isolation, in der ich versauere- ich weiss nicht, was ich mit dieser Website machen soll- ich habe zwei Seelen in der Brust. Aber es scheint nicht der Moment für eine Entscheidung, zumal der Webmaster dieser Seite für mich nicht mehr erreichbar ist (er hat wohl*andere, wichtigere Websiten gestalten). Ich kann diese Seite also auch nicht schliessen oder verbergen, bis ich weiss, wie ich das Material verwalten oder u gestalten will. Ich bin auf jeden Fall immer mehr ein Kontrollfreak, jetzt, während ich hier vor gut acht Jahren einfach ein verspätetes Girlie war, das sich frei ausdrücken wollte usw. Die Resonanz auf das, was ich tue resp tat, war all die Jahre kümmerlich. Auch mit meinen Youtube-Postings, die ich für zugänglicher hielt, habe ich allenfalls blöde Anmache oder Spott eingesackt, (ich guckte mal, wer meine Follower sind, und ich stellte fest, dass es alles Männer sind, die einen Haufen Youtube-Selbstdarstellerinnen sammeln, fast alles junge, teils halbnackte Frauen, die letztenendlich einfach einen Voyeurismus befriedigen mit gutem Aussehen. Ich merkte dann, dass auch ich, bis zu einem gewissen Grad, mein Aussehen einsetzen wollte, um meine Gedichtlein und Sprach-Texte zu übermitteln und irgendwie eine triviale Welt mit Sprache zu vermixen. Und eines Tages stellte ich fest, dass ich die Beauty-Standards nicht länger erfülle, aufgrund meines Alters, aber auch weil die meisten Frauen dort ja eben gerade perfekt aussehen und ihr Aussehen wahrscheinlich sogar der Hauptgrund ist, wieso sie ihre Gesundheitskost, Fitness-Kniffs oder einfach ASMR-Übungen mit viel nackter Haut verkaufen und so gut vermarkten. Um dort wieder mitzumischen respektive für mich selbst hätte ich mindestens endlich meine Zähne machen müssen, aber auch die Lippen, Facelift und und oder wenigstens mich kundig machen müssen, wie ich Filter einbauen kann, denn so ein Youtube- Zuschauer ist ein visueller Mensch und verzeiht nichts. Da kapierte ich, dass ich nicht ganz ehrlich war mit meinen Youtube-Videos, zu mir selbst. usw. Und dass meine Gedichtlein usw., das Problem nicht aufwiegen können usw. Allerdings habe ich vor, Teile aus meinem Roman vorzulesen, in meinem Keller zb., und dann das Problem mit dem Aussehen links liegen zu lassen.) Das Ding ist aber dies, und darum denke ich, höre ich auf: mit den Diaries, hier: aus meiner Idee, dass Ausdruck eine Möglichkeit des Austauschs werden könnte- durch Ausdruck- mit anderen – wurde nichts. Ich werde also die Tagebücher jetzt nicht mehr publizieren, in dem Moment. Möglich, dass sich das nächstens wieder ändert., weil ich doch diese Gewohnheit weiterführen muss, schliesslich muss man seinen tod langweiligen Tag mit dieser Erkrankung gestalten. Ich wünsche mir schon lange (etwa zwei Jahre), dass ich überhaupt den Absprung schaffe von meinem Schreiben — Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mir wünschte, eine Arbeit zu haben, die mich von mir selbst los reißt… aber wie soll das gehen bei einer Erkrankung, wo jede Aktivität einen Rattenschwanz physischer Symptome nach sich zieht? Und wenn man quasi sein ganzes Leben davon dominiert wird?

Ich liebe die Sprache, aber da es keine umfassende Wirklichkeit gibt, die ich damit bemalen kann, träume ich vom Schweigen.

denn ‚ihre Identität war somit fertig verhandelt.‘ (aus dem Verschwinden) (.8.2025)

Oder doch nicht?

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