die Brust
Ich lebe schon lange an meinem Lumpen
so nebenher. Aber wäre ich eines Tages nicht mehr:
was gäbe das für ein Suchen!
Ein Blick würde an mir herabwandern
für Stunden und Stunden. Mich nicht finden, hiesse
mit Leerstellen mich strafen, mit Wunden.
Glücklicherweise bin ich ja aber noch da, eine
selbstverständliche Schöne. Kein Sinnbild;
mein Lumpen fühlte sich reduziert, würde ich ihm
die Schau stehlen.
Einer wollte mich nach dem Tod meines Lumpens
jedoch konservieren. Schnappsidee.
Es gibt mehr als ein Törtchen, das da knospt auf
Erden, steigt wie ein Ballon, wenn er es findet.
Für mich aber, gab es das ewige Leben nicht.
Ich wuchs ihm zu, wie Winde.
—–
Man sagt: es liegt mir ein Stein drauf.
Man sagt: das Weinen staut sich darin.
Man sagt: denke, es ist ein riesiges Fenster.
Öffne es und atme den Rest an Luft.
Nie war mein Wippen so statisch, so traurig.
Ich könnte nicht mehr da sein.
Und hätte doch diesen Stein auf der Brust.
Der mich herabdrückt, ganz flach.
(Die Lust, als sie mich kannte, wie
machte sie mich wach.)