Ich hab was Köcheln auf dem Herd.
Warte. Und gedulde dich.
Kennst du meinen Koch?
Etwas zwischen Geniesser und Stratege.
Richtet Halbfertiges an, in der Regel.
Wie etwas in den Mund kommt, weiss ich:
Als ich klein war, ass ich zuerst mit den Händen.
Dann mit dem Löffel. Schliesslich mit der Gabel.
Und heute mit dem Messer.
Sitze ich vor meinem leeren Teller,
denke ich manchmal: das ist voll abstrakt;
Ein Gegenstand vorgeschoben zwischen mir und
meinem Hunger.
Ist mein Hunger ein ungerechter Arbeitgeber?
Besser ich entlasse meinen Koch, dann.
Leben von der Hand in den Mund.
Hey, Marion, können wir endlich essen?!
Warte und gedulde dich.
Da köchelt doch was in der Pfanne drin!
(8.10.2020)