Eine glasierte, flache Scheibe, schmal wie ein Teller.
Steht sie auf zwei Stahlröhren, hohl, Einmeterzweiundneunzig gross.
Und also fast zwanzig Zentimeter grösser als ich.
Fast zwanzig Zentimeter höher als ich.
In ihren hohlen Röhrenbeinen steckt zudem ein Schalter.
Teil eines Beckenknochens, aus dem zwei Mars-blaue
Glasaugen funkeln. Aber nur, wenn es dunkel ist.
Aber nur wenn es dunkel ist.
Dann schwingt mein Arm durchs Ungefähre und meine Fingerbeere
streichelt sanft den Dimmer.
Als wäre er ein Glasauge, das verbrechen könnte.
Zieht sich das Displaylicht dann zurück.
In sein Eisbergland.
Aber ich will kein Licht machen!
Wenn meine Einsamkeit am grössten ist.
Nicht, wenn meine Einsamkeit am grössten ist!
Meine Lampe brennt jetzt. Das geht, in Ordnung.
Ich weiss es gibt keine Wunder.
So flach wie ein Teller, so flach, wie die Erde einmal war.
Nur heller als jene mit ihren Einszweiundneunzig, nur höher, da Stehen auf Röhren.
Fast zwanzig Zentimeter höher als ich (mit meinen Einsachtundsechzig.)
Nur zwanzig Zentimeter hohler.
An Ich.
Das ist kein Geheimnis.
Das ist absolut kein Geheimnis.
(21.1.2020)
Meinst Du wirklich „verbrechen“? I love your poetry – maybe I love you – deeply. A.
Hm. Muss schauen wegem Wort „verbrechen“. Danke für den Input. Es freut mich, dass du mein Leser bist. Marion-Jeanne