Eclats de Minutes_Die Geschichte meiner Nase

ist sicher schnell erzählt.

Ich bin jemand von denen, die man immer anders haben will.

So auch mein Lumpen.

Ja, was soll’s?!

Himmelfahrt nannte sich das, was in den Achtzigerjahren
jedes Fräulein im Gesicht tragen wollte:
Ein Stubser, der sich mit Gummibändern hinter den Ohren

ein ganz, ganz klein wenig aufrichten liess.

Ich gebe zu, heute findet mein Lumpen das eine Geschmacksverirrung.

Wichtig ist, dass ich diesen Riecher habe!
Und daneben bin ich griechisch gerade, ja, ich denk mir sogar
etwas an Charakter dazu!

Siehst du, wie alles der Mode unterliegt und der Zeit?

Einmal ist es das Kleine, Liebliche, in Form eines Stubsers,
dann ist es ein markanter Zinken und schliesslich gibt es da
noch die von Pinocchio.

Mein Lumpen kann es nicht riechen, wenn jemand lügt.
Mein Lumpen kann es nicht riechen, wenn er nach Waschmittel riecht.

Ich brauch ein Rosmarin-Bäumchen an meinem Bett, verkündete
mein Lumpen.

Ich bin nie verschnupft, aber mein Lumpen bohrt in mir, wenn niemand
es sehen kann.

An vielen Tieren bin ich stärker.

Mein Lumpen staunt, dass ich immer noch atme.

Er kann nicht auf Drei zählen und mir dabei ein Loch zuhalten.

Wäre ein schlechter Taucher, mein Lumpen, in dessen
Gesicht ich stehe.

Werde ich länger, wenn du lügst? fragte ich meinen Lumpen.

Ich hab noch nie gelogen, log mein Lumpen ein wenig.

—–

Vieles stinkt zum Himmel.

(26.6.22)

 

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