Da es keine Lösung mehr gab;
hat sie jetzt ihren Verstand ausgeschaltet.
Dieses Programm, das uns immer zurückhält.
Nochmals nach einer Lösung suchen lässt.
Weil: wer will nicht lieber leben?
Die Lösung; wie beim Orientierungslauf, finden
im Unterholz: dies ist Gold.
Doch das Leben ist schwarzes Pech.
Ein Kind an der einen Hand, an der andern Hand
das zweite, schleppte sie diese kleinen Gewichte hinauf.
Sie fühlte nichts. Sie stieg auf, gemeinsam mit
der Wand, die ihr das Leben nahm. Eine solche Wand, die
ihr verdammtnochmal vor der Lösung stand.
Einer wiederholten?
Dies ist Gold! Nur dies ist Gold!
Gottes Offenbarung!
Doch ihre Konstellation war schwarzes Pech.
Ich weiss, sie hat nicht mehr nachgedacht.
Ich weiss, sie hat nicht nocheinmal alles gedanklich
zersetzt. Keine Wege. Keine Lösungen. Kein
Rückblick. Kein Gewissen.
Die Wand, die so hoch wurde.
Mein Herz kann sie auch nicht bezwingen,
meine Liebe zum Leben, das auch kaputt ist,
weint mit ihr,
in dieser Stunde war niemand mehr da.
Menschlichkeit und Gottes Offenbarung,
alles abgedrückt hinter der Wand.
„Kommt, wir fliegen!“
Hatte sie dazu noch die Stimme?
Ich weine, weine, weine. Tränen laufen mir über
die Wangen das Sternum runter. Aus. Aus. Aus.
(28.7.22, für die Mutter mit ihren zwei Kindern, die vor einer Woche am Creux du Vans in den Tod stürzte)